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Wo befreundete Wege
zusammenführen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus
Hermann Hesse
Aubing und Neuaubing
Das Aubinger Gebiet ist ältestes
Siedlungsland. Bereits Kelten und Römer haben hier ihre Spuren
hinterlassen.
Das Dorf Aubing ist, bajuwarischen Ursprungs und wurde wahrscheinlich
im 6. Jahrhundert gegründet.
Es wurde erstmals 1010 n. Chr.
als Ubingen urkundlich erwähnt. Dieser Name ist mit hoher
Wahrscheinlichkeit von dem bajuwarischen Männernamen Ubo abgeleitet, wobei
allerdings keine Person mit einem solchen Namen bekannt ist. Die lange,
vor allem Kindern, erzählte Geschichte vom Gründer Ubo, der sich mit
seinem Fuhrwerk hier niederließ, ist ebenso erfunden wie die einige
Kilometer weiter kolportierte Gründungsgeschichte Pasings in Form des
Paoso. Beide gab es nicht.
Die Kirche des Hl. Quirin in Aubing steht auf romanischen Fundamenten, und
war der Hauptort der Christianisierung des gesamten Münchner Westen. Die
romanische Kirche fiel 1422 einer Brandschatzung zum Opfer. Die
spätgotische Saalkirche, die danach errichtet worden ist, ist mit dem
erhalten gebliebenen romanischen Turm und ihrer sehenswerten
Innenausstattung eines der eindrucksvollsten Baudenkmäler unserer Gegend.
Jahrhundertlang stand Aubing als Hofmark unter der Grundherrschaft der
Klöster Polling und Ettal, die auch das Zehentrecht und die
Gerichtsbarkeit ausübten. Durch die Säkularisation 1803 wurde die
Herrschaft der Klöster über Aubing abgelöst durch den bayerischen Staat.
1818 wurde die Gemeinde Aubing mit Gemeindeteilen Aubing, Freiham und
Moosschwaige gegründet. Trotz zunehmender Einflüsse Münchens konnte Aubing
seine zentrale Stellung im Münchner Westen bis zu Beginn unseres
Jahrhunderts behaupten. Seit 1756 ist in Aubing ein geregelter
Schulbetrieb möglich, seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in der
Gemeinde eine Postagentur, eine Gendarmerie-Station und einen Arzt. Um die
Jahrhundertwende entstand der Gemeindeteil Neuaubing und Aubing-Ost,
verursacht durch die Errichtung einer „Reparatur- und
Warenhinterlegungsstätte der Schlafwagengesellschaft“ an der Bahnstrecke
München-Herrsching im Jahre 1902. Zudem folgten dem Bau der „Chemischen
Fabrik Aubing“ und dem Bau eines „Eisenbahnausbesserungswerkes“ in den
Jahren 1902 und 1906 entsprechende Wohnsiedlungen für Arbeiter und Beamte.
Ab 1915 durfte „Neuaubing“ als amtliche Ortsteilbezeichnung geführt
werden.
1942 wurde Aubing gegen den Willen der Mehrheit der Aubinger
Bevölkerung durch den Erlass des „Reichstatthalters für Bayern“ in die
Stadt München eingemeindet. Damals hatte Aubing 8.000 Einwohner, davon
waren ca. 5% in der Landwirtschaft tätig. Nach dem 2. Weltkrieg erfuhr
Aubing/Neuaubing als 39. Münchner Stadtbezirk den größten
Bevölkerungszuwachs. Durch den „Goldenen Plan“ der Stadt München
entstanden zur Behebung der Wohnungsnot die Großsiedlungen „Neuaubing
West“, „Am Westkreuz“ und die Heimat-Siedlung“. Heute hat Aubing/Neuaubing
über 32.000 Einwohner, die aber durch die geplante Siedlung in Freiham mit
5.600 Wohnungen Zuwachs von ca. 18.000 Einwohnern bekommen werden
Durch den Bau des Westabschnittes
der A99 von der Lochhausener Straße bis zur A96 München-Lindau wird die
durch die Bevölkerungsentwicklung verursachte Verkehrsexplosion behoben
werden können.
Aubing wird durch die Bahnlinie München-Buchloe in Alt- und Neu-Aubing
geteilt.
Alt-Aubing spiegelt den dörflichen Ursprung Aubings mit den noch immer
vorhandenen bäuerlichen Gebäuden wieder. Den alten Ortskern bildet die
1480 erbaute gotisch-barocke Pfarrkirche St. Quirin mit ihrem etwa tausend
Jahre alten, romanischen Turm. Neu-Aubing entstand Anfang des
20. Jahrhunderts als Eisenbahner- und Arbeitersiedlung.

Ein eigenes Wappen erhielt die Gemeinde 1933.
Das Aubinger Wappen geht auf
das Wappen einer ortsansässigen Adelsfamilie des 12. bis 14.Jahrhunderts
zurück. Verwendet wurde es in einer Urkunde von einem gewissen Hartmann
von Aubing am 1. Mai 1334. Der endgültige Entwurf geht auf den berühmten
Heraldiker Otto Hupp zurück und wurde am 23. Februar 1933 genehmigt. Das
Wappen zeigt drei grüne (See)Blätter auf Silbergrund.
Heute trägt Aubing offiziell wie alle anderen Münchner Stadtteile das
Wappen der Stadt München.
Im Heft 1 der Münchener Statistik, Jahrgang 1996 wurde Aubing wie folgt beschrieben: In Aubing hat sich die traditionelle Mittelpunktsfunktion erhalten; es dient der Stadtbezirksbevölkerung als Quartierzentrum für die Grund- und Nahversorgung. Die Siedlungsentwicklung um die drei Dorfbereiche setzte am frühesten in Neuaubing ein, wo bereits in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts Eisenbahner- und Arbeitersiedlungen entstanden. Mit Beginn der 60er Jahre war in Aubing eine forcierte Bautätigkeit zu verzeichnen (vor allem im sozialen Wohnungsbau), welche die Physiognomie des Stadtbezirks veränderte (Großwohnanlagen Neuaubing-West und Am Westkreuz). Einen Großteil der Arbeitsplätze im Stadtbezirk stellten früher Bundesbahn und Bundespost. Produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbereich sind nach der Zahl der Arbeitsplätze etwa gleich stark vertreten. Unter der Erwerbsbevölkerung ist nur noch ein geringer Teil in den verbliebenen landwirtschaftlichen Betrieben und Gärtnereien beschäftigt.
Die Alters- und Sozialstruktur im Stadtbezirk hat sich insbesondere durch den Zuzug der Neubürger teilweise gewandelt und stellt sich in einzelnen Quartieren sehr unausgeglichen dar. Einkommensschwache, kinderreiche Haushalte in den Großwohnanlagen und traditionelle Arbeiterquartiere finden sich ebenso wie qualifizierte Erwerbstätigenhaushalte in Gebieten mit Eigentumswohnanlagen und Eigenheimbebauung sowie alteingesessene Bevölkerung mit gemischter Sozialstruktur wie etwa in Alt-Aubing.

Aubing feierte 2010 die erstmalige Nennung seines Ortsnamens vor 1000
Jahren
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1. Siegel König
Heinrich II. - 2. Monogramm des Königs - 3. Symbol für Altaubing
(St. Quirin), Neuaubing (Wasserturm) und
Westkreuz (Ramses) - 4. Wappen der Herren
von Aubing
Am 16. April 1010 ließ
König Heinrich II. in Regensburg eine Urkunde ausfertigen, mit der er dem
in der Nähe von Weilheim gelegenen Kloster Polling Besitzungen und damit
Einnahmequellen zurückgab, die dem Kloster im 10. Jahrhundert zur
Finanzierung der Ungarnabwehr enteignet worden waren.
Unter den
restituierten Orten befand sich auch Ubingun, das heutige Aubing. Das
heißt nun aber nicht, dass Aubing erst 1000 Jahre alt wäre. Der
Reihengräberfriedhof an der Bergsonstraße aus dem 4. bis 6. Jahrhundert,
der aufgrund seiner reichen Funde in der archäologischen Fachwelt
europaweiten Ruf genießt, belegt eine noch einmal 500 Jahre ältere,
stattliche Ansiedlung auf dem fruchtbaren Lehmrücken um die heutige
Ubostraße.
Die Urkunde finden Sie
hier
Infos über Aubing und Neuaubing der LH München
Was bedeutet das "ing" im Ortsnamen Aubing
Die "ing-Orte" - im schwäbischen Sprachraum auf -ingen endend - wurden im 5. und 6. Jahrhundert gegründet, also in der Zeit der sog. Landnahme durch die Bajuwaren, die aus dem Bömischen Kessel in das Gebiet zwischen Lech und Raab, Fichtelgebirge und Alpenrand einwanderten und sich bevorzugt entlang großer Flussläufe oder Römerstraßen niederließen. (z.B.
könnte Aubing dafür stehen, dass sich hier die Siedlung des Ubo befand (Ubigun), Pasing = Siedlung des Paoso oder Sendling = Siedlung des Sentilo, aber auch Freising, Straubing, Germering, Erding, Leonding etc.).
Allerdings gibt es auch Stimmen, die dieser Deutung (teilweise)
widersprechen.
Aubinger Archiv
Das Wappen des Freistaates Bayern

Die vier Felder
versinnbildlichen die bayerischen Landesteile:
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